Im Arbeitspaket 6 des Projektes Changing Cancer Care wurde eine Studie zu den Erfahrungen von Krebserkrankten mit Telefonkonsultationen während der ersten Welle der COVID-19-Pandemie durchgeführt. Anstatt persönlich zum Gespräch in die Krebsabteilung des Krankenhauses zu kommen, wurden die Erkrankten vom Arzt zu Hause angerufen wenn es beispielsweise um Informationsgespräche oder Konsultationen ging. Die Studie wurde von der PhD-Studentin Eva Kjeldsted unter Leitung von Prof. Susanne Oksbjerg Dalton durchgeführt. Prof. Dalton ist Leiterin des Dänischen Forschungszentrums für Chancengleichheit in der Krebsbehandlung – COMPAS – an der Abteilung für Onkologie und Palliativmedizin des Universitätshospitals Seeland in Næstved. Für die Studie arbeiteten die Forschenden mit dem Projektpartner Kræftens Bekæmpelse zusammen.
Mehr als 1.100 Krebserkrankte nahmen an der Fragebogenuntersuchung teil. Hier zeigte sich, dass die Mehrzahl der Befragten ihren Behandlungsverlauf während dieser Zeit und die Umstellung auf Telefonkonsultationen positiv einschätzten.
Susanne Dalton fasst zusammen, dass „ungefähr zwei Drittel der Patient:innen positive Erfahrungen mit den Telefonkonsultationen gemacht haben. Gleichzeitig zeigte sich aber auch, dass es eine kleinere Gruppe von Patient:innen mit Angst-Symptomen und gering ausgeprägten Gesundheitskompetenzen gab, die sich bei Telefonkonsultationen verunsichert fühlte. Das ist jene Gruppe, die ohnehin schon über nur geringe Ressourcen verfügt. Deshalb muss man bei der verstärkten Anwendung von Telefonkonsultationen vorsichtig sein – auch nach der COVID-19-Pandemie – dass dadurch nicht größere Ungleichheiten in der Krebsbehandlung entstehen.“
Die Studie wurde in der wissenschaftlichen Fachpresse publiziert, und sie erhielt viel Aufmerksamkeit in den Medien. Beispielsweise schrieb die überregionale Zeitung Jyllands Posten über die Studienergebnisse. Die Links zu den verschiedenen Artikeln finden Sie hier: