Changing-Cancer-Care-Workshop (AP 3) fand vom 26. bis 27. August im dänischen Rødvig statt
Endlich konnten sich die Projektteilnehmer:innen einmal „richtig“ treffen und nicht nur in einem Teams-Meeting! Allerdings konnte die deutschen Teilnehmer:innen auf Grund der nationalen Corona-Regularien leider nur online teilnehmen.
Das Spektrum der behandelten Themen war weit. Es reichte von onkologischer Pflege über Unterschiede im deutschen und dänischen Gesundheitswesen, den Gebrauch von sozialen Medien in Arbeitszusammenhängen bis zur Ausbildung von Pflegefachpersonal. Der Workshop wurde im Rahmen des Projektes Changing Cancer Care organisiert. Über das Projekt selbst und das Arbeitspaket zu Forschung und Ausbildung in der onkologischen Pflege informierten Keld Hundewadt (Projektkoordinator Changing Cancer Care) und Prof. Dr. Christina Louise Lindhardt, Leiterin des Arbeitspaketes).
Dr. Jesper Frederiksen, Dozent und Leiter des Forschungsbereichs „Bürgernahes Gesundheitswesen“ an der Berufshochschule ABSALON, stellte die Frage in den Raum, wie die Ergebnisse des Forschungsprojektes Changing Cancer Care in der Forschung und Ausbildung der Hochschule verankert werden könnten. Er wies auf ein häufiges Problem bei Forschungsprojekten hin: Die nachhaltige Implementierung von Forschungsergebnissen stellt eine große Herausforderung dar, und so besteht das Risiko, das die Projektresultate der Gesellschaft nicht ausreichend zu Gute kommen.
Die beiden deutschen Workshop-Teilnehmerinnen waren via Team zugeschaltet, und sie berichteten über Rollen, Aufgaben. Herausforderungen und Perspektiven in der onkologischen Pflege. Frederikke Lüth, Forschungsassistentin am Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie der Universität Lübeck, informierte über einen neuen Kurs für Pflegefachpersonal, der am Institut durchgeführt wird. Prof. Dr. Katrin Balzer, Sektionsleiterin am Institut, informierte über die internationale Perspektive im Bereich onkologischer Pflege. Sie stellte fest, dass es weltweit eine deutliche Tendenz dahin gebe, dass Pflegefachpersonal mehr Verantwortung übernimmt und mehr Aufgaben erfüllt. Wie diese Tendenz sich dann im Konkreten zeigt, das sei jedoch immer abhängig von Strukturen, Regeln und Gesetzen des jeweiligen Landes.
Hier konnte Gundula Bergstrøm, Lehrkraft bei ABSALON, beispielsweise über teils erhebliche Unterschiede im deutschen und dänischen Gesundheitswesen und im Bereich der Ausbildung von Pflegefachpersonal berichten. Diese führen auch zu einer anders gearteten Zusammenarbeit zwischen ärztlichem Personal und Pflegefachpersonal in den beiden Ländern. Das war auch im Projekt Changing Cancer Care spürbar.
Gegenseitige Verständigung kann auch eine Herausforderung bei grenzübergreifenden Projekten sein. Jegliche schriftliche Kommunikation im Interreg-Projekt ist auf Deutsch und Dänisch, die mündlich Kommunikation geschieht meist auf Englisch. Wenn dann auch über den Rahmen des Projektes hinaus kommuniziert wird, beispielsweise beim Schreiben akademischer Artikel für Fachjournale, stellt sich dann mitunter die Frage, welche Sprache nun am besten geeignet ist, um die Zielgruppe zu erreichen. Diese Frage stellt sich besonders auch dann, wenn es um Online-Kommunikation mit der Fachwelt geht, und ganz besonders dann, wenn dabei soziale Medien wie Facebook oder LinkedIn genutzt werden.
Mette West Gajhede und Dr. Jette Mebrouk (beide Lehrkräfte bei ABSALON) berichteten über weitere Herausforderungen bei der Nutzung sozialer Medien in professionellen Zusammenhängen. Sie verwiesen auf das Dilemma, dass heutzutage einerseits erwartet wird, beispielsweise Facebook und LinkedIn im Zusammenhang mit der Arbeit zu nutzen, um mit den eigenen Forschungsprojekten Präsenz zu zeigen, dass dieses aber andererseits immer ein Balanceakt zwischen „privat“ und „öffentlich“ ist, denn meistens sind die Profile auf den sozialen Medien persönlich. Hier wurde dann über die Idee nachgedacht, vielleicht auch wieder traditionelle Zeitungsartikel als Medium für die Öffentlichkeitsarbeit verstärkt einzubeziehen.
Zum Abschluss des Workshops resümierte Christina Louise Lindhardt:
”Derzeit sind wir dabei, die Ergebnisse im Arbeitspaket 3 zusammenzufassen und zu evaluieren. Ein Workshop zum jetzigen Zeitpunkt, gibt uns die Möglichkeit, unsere Forschungen den Kollleg:innen und Forscher:innen zu präsentieren. Die Synergie, die durch diese Präsentationen und die anschließenden Diskussionen entsteht, wird uns im abschließenden Projektarbeitsprozess begleiten, wo es darum geht, die Ergebnisse unserer Forschungsarbeit zu dokumentieren, und sie in nationalem und internationalen Rahmen zu präsentieren und publizieren.“
Dr. Jette Mebrouk und Prof. Dr. Christina Louise Lindhardt.
Der Workshop wurde vom Projektteam des Workpackage 3 des Changing Cancer Care Projekts organisiert.