(Foto: Projektteilnehmende auf einer Konferenz im dänischen Køge im Herbst 2021)
Am 12. Mai wird das deutsch-dänische Projekt zur Erforschung neuer Methoden der Krebsbehandlung mit einer internationalen Konferenz in Lübeck abgeschlossen.
In dreieinhalb Jahren gemeinsamer Arbeit forschten Wissenschaftler:innen und Fachpersonal aus Medizin und Gesundheitswesen in enger Zusammenarbeit mit Patient:innen und Angehörigen an neuen und verbesserte Untersuchungs- und Behandlungsverfahren in der Krebstherapie.
Dazu Niels Henrik Holländer, Leiter des Projektes: „Die grenzübergreifende Zusammenarbeit hat wesentlich dazu beigetragen, neue Kompetenzen verfügbar zu machen.“
Das Projekt entwickelte, weiterentwickelte und testete in sechs verschiedenen Bereichen neue Behandlungsmethoden.
- Bei der Kalziumelektroporation wird Hautkrebs schonend behandelt.
- Eine vielversprechende Methode im Diagnosebereich ist die Liquid Biopsy, bei der schon eine Blutprobe genügt, um genaue Informationen über den Krebstumor zu erhalten.
- Eine Hochpräzisionstechnik in der Strahlentherapie verbessert die Behandlung bei Rückenmarkstumoren.
- Das Gerät HemoScreen ermöglicht Patient:innen, Bluttest selbst zu Hause vorzunehmen ohne in die Klinik reisen zu müssen.
- Die onkologische Pflege kann durch die Einbindung der Patien:innen und derer Angehöriger deutlich verbessert werden.
Ein wichtiger Bestandteil bei allen Arbeitsbereichen des Projektes war die Einbeziehung von Patient:innen auf Augenhöhe. „Das Projekt hat gezeigt, wie viel wir im Interesse einer besseren Behandlung und Pflege für die Patien:innen und ihre Angehörigen beiderseits der deutsch-dänischen Grenze voneinander lernen können“, sagt dazu Prof. Julie Gehl, die auf dänischer Seite die Leitung eines Arbeitspaketes innehatte. Es wurde eine grenzübergreifende Bevölkerungsuntersuchung durchgeführt und ein interaktiver deutsch-dänischer Krebsatlas erstellt.
Internationaler Erfahrungsaustausch in Lübeck
Gut 50 Expertinnen und Experten treffen sich nun in Lübeck zu einem abschließenden Erfahrungsaustausch zu den Resultaten von Changing Cancer Care. Die beiden Keynotes anlässlich der Konferenz werden von einem dänischen und einem deutschen Forschenden gehalten. Prof. Claudia Baldus ist Direktorin der Klinik für Hämatologie und Onkologie am Univeristätklinikum Schleswig-Holstein sowie Vorsitzendes des Universitären Krebszentrums Schleswig-Holstein. Jesper Fisker ist Direktor der Dänischen Krebsgesellschaft.
Auf der Konferenz werden alle zehn Partnerinstitutionen des Projektes vertreten sein.